Computer und Handys ermöglichen eine kontinuierliche Kommunikation. Damit einhergehend führt Herstellung, Gebrauch und Entsorgung von Unterhaltungs- und Mobilfunktechnologie sowohl zu einer hohen Strahlenbelastung für den Menschen während des Gebrauchs als auch zu einer zunehmenden Umweltverschmutzung bei Herstellung und Entsorgung. Hinzu kommen gravierende politisch-ethische Entwicklungen in Afrika. Das Stichwort lautet: Coltan.
Neben Blei, Kadmium und ähnlich toxischen Stoffen enthalten Mobiltelefone, Kameras und Laptops auch unbedenkliche Metalle: Gold, Zinn, Wolfram und Tantal. Jedoch sind gerade diese die ethisch bedenklichsten.
Ein Beispiel:
Tantal wird aus dem Erz Coltan gewonnen, dessen Hauptlagerstätte in Zentralafrika liegt. Aus diesem Grund stammt knapp die Hälfte des weltweit verbrauchten Tantals aus dem Osten Kongos, aber auch weil es viel billiger ist als beispielsweise australisches Coltan.
Die hohen Gewinne und die mangelnde staatliche Überwachung führen in Afrika jedoch zu völlig planlosen Bergbauaktivitäten. Gravierende Umweltschäden sind die Folge. Die Arbeitsbedingungen sind ebenfalls inhuman: „ […] ugandische, ruandische und burundische Rebellengruppen sowie korrupte nationale Armee-Einheiten, zwingen die Bevölkerung unter grauenhaften Bedingungen zum Abbau der Bodenschätze, welche dann zu Schleuderpreisen auf den Weltmarkt gelangen“. Aus diesem Grund spricht man wie bei den so genannten „Blut-Diamanten“ von „Blut-Coltan“.
Aus Afrika stammt jedoch nicht nur Coltan für die Produktion von Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik, sondern der Kontinent dient zugleich als große Müllhalde ebendieser Produkte. Ein großer Teil des westlichen Elektroschrotts landet in Afrika. Dort durchsuchen Kinder den Müll nach Kupfer und Aluminium, bevor die Reste verbrannt werden und der giftige Qualm Menschen, Luft und Boden verseucht.
Demzufolge erscheint es sinnvoll, beim Kauf von Mobiltelefonen sowie Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik neben den Strahlungswerten ebefalls einen genaueren Blick auf die Produktionsbedingungen und Umweltmaßnahmen zu legen, die das Unternehmen bestenfalls offenlegt.