Der Schauspieler Henning Baum sieht in aggressiven Meinungsäußerungen ein großes Problem. Er fürchtet um den Zusammenhalt der Gesellschaft: “Die Aggressivität ist ein großes Problem. Es ist nicht nur so, dass die mich stört. Ich halte sie sogar für eine große Gefahr für den Zusammenhalt in unserem Volk. Für das Funktionieren einer liberalen Gesellschaft, für eine liberale freiheitliche Grundordnung, ist es tatsächlich sehr wichtig, dass wir unterschiedliche Meinungen und die Menschen, die diese äußern, tolerieren – solange sie nicht gegen die Menschlichkeit verstoßen”, sagte er in einem Interview der “Neuen Osnabrücker Zeitung” (NOZ).

So habe man in den letzten Jahren bemerken können, dass sich der illiberale Geist von sozialen Netzwerken in den öffentlichen Raum verlagert habe: “Vielfach scheint die Impulskontrolle nicht mehr da zu sein, diese andere Meinung erst mal stehen zu lassen. Sie wird direkt verurteilt oder beschimpft oder dergleichen.”
Seinem 50. Geburtstag im September sieht der Schauspieler gelassen entgegen.
“Ich wundere mich nur, dass ich plötzlich 50 werde. Früher hat man gedacht, dass das ja voll alt ist. Eigentlich ist es tatsächlich so, dass die schauspielerische Arbeit mit dem Älterwerden und dem Reifen interessanter wird. Ich gewinne natürlich immer mehr an Lebenserfahrung und kann die im günstigsten Fall auch einfließen lassen, wenn die Rollen das eben hergeben”
gewinnt er dem zunehmenden Alter auch positive Seiten ab
Daher freue er sich auf die nächsten Jahre.
Ab 24. Februar ist Baum in der RTLplus-Serie “Der König von Palma” in der Hauptrolle des Gastronomen Matthias Adler zu sehen. Auch privat ist der Schauspieler, der aufgrund der Corona-Pandemie bereits zwei geplante Südafrika-Reisen absagen musste, gerne in der Welt unterwegs: “Ich mag die Atmosphäre der Fremde oder des Halbvertrauten, wenn ich schon mal da war. Reisen oder einfach losfahren – vielleicht auch mit dem Auto und ein Zelt dabei – das macht großen Spaß. Diese Reisefreiheit, die wir hatten, wünsche ich mir zurück.”
© Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung. Bild: Gemaco Media