Eine große Schwäche des mobilen Telefonierens? Es ist nicht abhörsicher. Doch wer glaubte, dass dafür Techniken im Wert von 100.00 Euro nötig seien, wurde auf der Hacker-Konferenz Defcon eines besseren belehrt.

Denn das Abfangen und Mithören von Mobiltelefonaten ist auch mit einer einfachen und relativ preiswerten Ausrüstung möglich.

Für seine Demonstration hörte der englische Hacker aus rechtlichen Gründen jedoch keine Gespräche ab, sondern simulierte eine Basisstation mit Funkfrequenzen, die in den USA nicht von Netzbetreibern genutzt werden, wie Spiegel Online berichtet.

Kaum war diese „Basisstation“ in Betrieb, hatten sich Mobiltelefone damit verbunden. Ein Abhören und eine Bearbeitung der Telfongespräche wäre somit möglich gewesen. Das bestätigt auch die GSM Association, die für den weltweit verwendeten Mobilfunk-Standard GSM verantwortlich ist.

Auch wenn dieser Aufbau nicht alltagstauglich ist, kann „das Belauschen von Hotelzimmern aus Nachbarräumen heraus, kostengünstige Industriespionage aus geparkten Fahrzeugen bis hin zu einer alptraumhaften Verschärfung des Stalking-Problems“ nicht ausgeschlossen werden.

Einen wirksamen Schutz gibt es dagegen nicht. Es sei denn man verlagert Gespräche in die eigenen vier Wände und führt diese über ein Schnurtelefon. Android-Nutzer, die trotz der Gefahr nicht auf ihr Mobiltelefon verzichten wollen, können sich die Gratis-Software RedPhone herunterladen. Diese verschlüsselt Telefonate unknackbar. Vorausgesetzt sie wird von beiden Gesprächspartnern verwendet.

Ähnliche Sicherheitslücken wurden bereits bei DECT-Telefonen entdeckt. Die schnurlosen Telefone könnten mit geeigneter Technik ebenfalls illegal abgehört werden. Auch hier sind die erforderlichen Fachkenntnisse sowie Kosten und Zeitaufwand für eine Manipulation sehr gering.

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