Der Erfolg einer fallbezogenen Bürgerinitiative für mobilfunkfreie Zonen ist meistens mit dem Bau eines weiteren Mobilfunkmastes begrenzt. Im Gegensatz dazu leistet der Verein Puls-Schlag e.V. seit 2005 kontinuierlich Aufklärungsarbeit zu künstlichen elektromagnetischen Strahlungen und deren Auswirkungen auf Mensch, Tier und Pflanzen. Der Verein setzt sich aus Vertretern verschiedener Bürgerinitiativen sowie interessierten Bürgern zusammen. Bei der letzten Veranstaltung in Offenbach zu dem Thema „Gesundheitsrisiko Mobilfunk – Besorgte Bürger treffen sich“ diskutierten Bürger sowie Physiker und Vereins-Mitglied Volker Schorpp.

“Unsere Kinder sind die Generation, die bestrahlt wird wie keine Generation zuvor.”, merkte eine Lehrerin und Mutter laut Badischer Zeitung an und verwies dabei auf ihre Beobachtungen, dass Schulkinder vermehrt über Kopfschmerzen und Schlafstörungen klagen würden. Ergänzend dazu hielt Schorpp die Korrelation zwischen der Zunahme von Funkanlagen und des erhöhten Verbrauchs von Ritalin von 0,3 auf fast 50 Millionen Tagesdosen für bedenkens- und bemerkenswert.

Neben diesen Thesen war die direkte Diskussion der Finanzkraft der Handyhersteller besonders interessant, die auch in dem Artikel über die Info-Veranstaltung hervorgehoben wird: „Schorpp verwies auf die Finanzkraft der Handyhersteller, die in entsprechenden Umwelt- und Gesundheitsgremien Vertreter ihrer eigenen Lobby sitzen hätten.“

Es ist zu vermuten, dass so etwas weder Politiker noch Mobilfunkbetreiber gerne hören, da jeder von dem anderen profitiert. Doch insbesondere dann, sollte eine Debatte im Vordergrund stehen.

Und die Bemühungen des Vereins lassen deutlich werden, dass es nicht um haltlose Polemik gegen Mobilfunkbetreiber geht, sondern um die Schaffung eines öffentlichen Gegengewichts zur dominierenden Berichterstattung und der Etablierung eines Informationsgleichgewichtes, damit Bürger in der Lage sind aktiv Entscheidungen pro oder contra Mobilfunk zu treffen.

Dass dabei, neben der Diskussion von Risiken, insbesondere die Suche nach effizienten und gesünderen Alternativen im Raum steht, ließ folgende Überlegungen deutlich werden: „Auf Richtfunk zum Beispiel ließe sich verzichten, wenn sich die vier Netzbetreiber, die es derzeit in Deutschland gibt, auf einen gemeinsamen Organisationskanal einigten. Drei Viertel aller Dauersender könnten ausgeschaltet werden: ‚Sie als Handynutzer würden es gar nicht merken.’ Hier sei die Politik gefordert, die den Netzbetreibern entsprechende Vorschriften erteilen müsste.“