Eine weitere Studie über die Gefahren von Mobilfunkstrahlung gibt Entwarnung. Gemäß dem Fachmagazin “British Medical Journal“ erhöht hochfrequente Strahlung von Handy-Masten nicht das Risiko für Krebs bei Kleinkindern.

Doch neben diesem beruhigenden Ergebnis, hat die Studie „Mobile phone base stations and early childhood cancers“ ihr Manko.

An dieser Fall-Kontroll-Studie haben 1397 Kinder teilgenommen, die zwischen 1999 und 2001 im Alter von null  bis zu vier Jahren an Leukämie sowie Tumoren des Gehirns und des zentralen Nervensystems erkrankt sind. Die Kontrollgruppe bestand aus viermal so vielen gesunden Kindern gleichen Geschlechts. Teilnehmer aus beiden Gruppen haben zum Zeitpunkt der Geburt in einer vergleichbaren Nähe eines Handy-Masts gewohnt. In der Studie wurde auch die Sendestärke des Mastes beachtet, die jeweils vergleichbar war.

Ein Ergebnis der Studie ist, dass es keinen signifikanten Zusammenhang zwischen dem Krebsrisiko bei Kindern und der Strahlenbelastung durch einen Mobilfunkmast während einer Schwangerschaft gibt.

Jedoch wird das beruhigende Ergebnis durch mehrere Faktoren in seiner Wirkungskraft eingeschränkt.

In die Studie sind keine Informationen über eine individuelle Strahlenbelastung – zum Beispiel durch Handys – der werdenden Mütter eingeflossen. Des Weiteren wurde ein späteres Auftreten von Krebs bei den Kindern nicht berücksichtigt.

Ein weiteres großes Manko ist, dass diese Studie mit Geldern der Mobilfunkindustrie finanziert wurde. Auch wenn explizit darauf hingewiesen wird, dass „das Studiendesign von einem unabhängigen Gremium im Vorfeld begutachtet und akzeptiert worden sei“. Wie bei der Interphone-Studie bleiben somit ein deutlicher Nachgeschmack und der implizite Vorwurf fehlender Unabhängigkeit gegenüber einer mächtigen Lobby.

Und im Zweifelsfall gilt: Prävention! Das heißt, lieber entspannt vom Festnetz aus telefonieren als im Zug.

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