Unter diesem Motto demonstrieren Aktivist*innen vom Deutschen Tierschutzbüro splitterfasernackt in Köln
Tierpelze an Mützen und Kragen
In Deutschland ist die letzte Pelzfarm im April dieses Jahres geschlossen worden. Dennoch sieht man überall Menschen mit Echtpelz am Jackenkragen und an den Bommelmützen, zudem wird auch immer noch Echtpelz in Modegeschäften angeboten. Das Deutsche Tierschutzbüro ist der Frage nachgegangen, woher diese Pelze stammen. Die Spur führte die Tierrechtler*innen bei ihrer Recherche ins Nachbarland Polen. Mit über 800 -1000 Pelzfarmen mit insgesamt über 5 Millionen Pelztieren hat sich Polen in den letzten Jahren zu einem der größten Pelzproduzenten Europas entwickelt.
Tierfelle aus Polen in Deutschland
Die Tierrechtler*innen dokumentierten in den letzten Wochen die Zustände auf den polnischen Farmen und fanden vor Ort überall Wildtiere in Käfigen vor.
“Nerze, Marderhunde und Füchse, alle Tiere werden in winzigen Käfigverschlägen gehalten und leiden extrem unter den herrschenden Bedingungen”
so Denise Weber, Sprecherin vom Deutschen Tierschutzbüro
Die Tierrechtlerin war selbst bei der Undercover-Recherche in Polen, um die Zustände zu fotografieren und zu filmen. Vor allem die dauerhafte Haltung im Käfig führt bei den Tieren zu Krankheiten wie Augen- und Gelenkentzündungen. Aufgrund des hohen Stresslevels, das die Tiere in den Käfigen erfahren müssen, leiden sie zudem unter massiven Verhaltensstörungen und neigen daher zu Kannibalismus. Die von den Tierrechtler*innen vorgefundenen Haltungsbedingungen würden so in Deutschland gegen geltende Gesetze verstoßen, dennoch wird das Fell der Tiere auch nach Deutschland exportiert.
30 Millionen Füchse werden in der EU für die Pelzindustrie gezüchtet und getötet
Jedes Jahr müssen weltweit über 100 Millionen Tiere für die Pelzgewinnung ihr Leben lassen. Allein in der EU werden über 30 Millionen Füchse und Nerze gezüchtet, um sie nach wenigen Lebensmonaten zu töten und zu häuten. Ihr kurzes Dasein fristen die empfindlichen Wildtiere in winzigen Drahtgitterkäfigen, die ihnen das Ausleben ihrer natürlichen Verhaltensweisen unmöglich machen. Zur sogenannten Erntezeit im November und Dezember werden sie mittels Stromschlag oder in einer Gaskammer getötet; damit der teure Pelz nicht beschädigt wird. Ein Todeskampf von mehreren Minuten ist dabei normal.
Mit dieser zugegebenermaßen ungewöhnlichen Aktion möchten wir die Öffentlichkeit darauf hinweisen, dass viele Menschen achtlos einen echten Pelz am Jackenkragen, an der Kapuze oder am Ärmel tragen. Wer Pelz trägt, ist somit immer für Tierquälerei verantwortlich
so Weber
Echtpelz erkennen
Sie vermeiden, Kleidung mit Echtpelz von Tieren zu kaufen. Der Unterschied zu Kunstfell ist äußerlich kaum zu erkennen.
- Untersuchen Sie die untere Schicht: Beim Kunstpelz ist sie aus gewebtem Textil, beim Echtfell aus Tierhaut
- Verbrennen Sie ein Haar: Haare aus Kunstpelz riechen nach Kunststoff, Echtfell riecht nach Haaren
Weitere Informationen dazu finden Sie auch hier: https://deinpelz-meinherz.de