Die Deutsche Telekom will ihr Entertain Angebot künftig nicht nur als IPTV, sondern auch über Satellit verbreiten, um so einen bundesweiten Empfang sicherzustellen. Interaktive Zusatzdienste wie die Onlinevideothek sollen dabei per DSL abgewickelt werden.
Nach Angaben der Telekom wird das “Entertain Sat” genannte Angebot nicht nur alle unverschlüsselten TV-Sender bieten, die in Deutschland via Satellit empfangbar sind, sondern auch die Möglichkeit sämtliche hochauflösenden Sender von HD+ zu sehen. Dazu gibt es einen Satelliten-Receiver mit integrierter 500 GB Festplatte. Zusätzlich ist der Zugriff auf eine Online-Videothek und den Programm-Manager möglich. Voraussetzung ist eine DSL-Bandbreite von mindestens 3 MBit/s.
Die Telekom weist in ihrer Ankündigung allerdings auf eine Einschränkung hin: Entertain Sat wird nicht die Möglichkeit bieten, das Bundesligapaket “Liga total!” und die TV-Pakete zu buchen. Die Telekom besitzt in Sachen Fußball-Bundesliga nur die Rechte für eine Verbreitung per IPTV. Die Satelliten-Übertragungsrechte liegen hingegen bei dem Pay-TV-Anbieter Sky.
Insgesamt umfasst Entertain Sat nach Angaben der Telekom bis zu 330 TV- und 260 Radiokanäle, inklusive der HD+ Sender, da eine entsprechende Smartcard mitgeliefert wird. Die Online-Videothek und das TV-Archiv sollen tausende Filme, Serien und Dokumentationen auf Abruf bereit stellen. Dies soll im “Download & Play”-Modus funktionieren, der Zuschauer kann also bereits während des Herunterladens die Wiedergabe starten. Außerdem soll Entertain Sat neben dem TV-Angebot auch Flatrates für die Festnetztelefonie und das Internet umfassen.
“Derzeit erreichen wir mit Entertain rund 20 Millionen Haushalte in Deutschland”, so Christian Illek, Marketing-Geschäftsführer der Telekom. “Mit unserem Sat-Angebot werden wir neue Kundengruppen erschließen und noch mehr Menschen von unserem TV-Angebot überzeugen. Potenzial bieten insbesondere die bundesweit 16 Millionen Haushalte, in denen Satellitenfernsehen geschaut wird sowie die Abschaltung des analogen Satellitensignals Anfang 2012.” Die Telekom betreibt bereits die Online-Videothek videoload.de. Andere Anieter in diesen Segment sind Maxdome, Vodafone Videothek und iTunes. Einen Überblick über aktuelle Online-Videotheken finden Sie unter Online Videotheken im Vergleich.
Wie und wann eine Verbindung zum Bereich Mobilfunk geschaffen wird, wurde nicht erwähnt, allenfalls das ob dürfte sicher sein. Breitband über Satellit als Ersatz für UMTS oder LTE dürfte überall dort schnell zum Einsatz kommen, wo sich der Ausbau über Kabel oder Mobilfunktürme nicht lohnt oder am Widerstand der Bevölkerung zu scheitern droht. Nach einer kurzen Erprobungsphase könnte die Versorgung per Satellit flächendeckend zum Einsatz kommen und Mobilfunktürme zum Alteisen werden lassen.
So wird Eutelsat Deutschland auf der CeBIT Anfang März die Vermarktung für ihren neuen Satelliten KA-Sat starten, der bis zu 200.000 Haushalte in Deutschland mit schnellem Internet versorgen kann.
Man darf gespannt sein, wie die anderen Mobilfunkanbieter auf die Ankündigung der Telekom reagieren. Die Technologiekonzerne Google, Microsoft und Apple dürften ähnliche Pläne nun recht bald umsetzen, sich von den Mobilfunkanbietern unabhängig machen und den nächsten Schritt ins lohnende TV-Geschäft per Breitband unternehmen.
[…] Bei der Nutzung der Angebote von Telekom VDSL profitiert man vor allem von der stetigen Entwicklung im Breitbandnetz der Bundesrepublik. Die Tarife sind aber bei weitem noch nicht im gesamten Bundesgebiet verfügbar. Der Ausbau geht vor allem in den Metropolregionen rund um die größeren Städte voran. In ländlichen Gebieten und auch in vielen Vorstädten ist VDSL bisher nicht verfügbar. Hier kommt eine andere Alternative der deutschen Telekom ins Spiel. Das Mobilfunknetz ist ebenfalls im Wandel und bringt die Long Term Evolution Technologie ins Spiel. Wer Tarife für HD-TV sucht, wird in Zukunft auch auf LTE zurückgreifen können wenn VDSL nicht verfügbar ist. Des Weiteren hat die Telekom auch Entertain Sat gegründet. […]