
Kundenmagazin der AOK
„Bleib gesund“ ist der Titel des AOK-Kundenmagazins, das alle Versicherten mehrmals im Jahr „mit zahlreichen Infos rund um Fitness und Freizeit, Familie und Beruf sowie Medizin und Versorgung“ informiert. Jetzt wurde die AOK dabei erwischt, wie sie bezahlte Werbung für eine Handy-Firma macht.
Auf der hinteren Umschlagseite des Magazins befindet sich laut des Offenen Briefes in der bayrischen Ausgabe eine Anzeige der Firma Handy Handy. Da das Handy des Typs Nokia 5230 in Verbindung mit einem Mobilfunk-Vertrag beworben wird, kann es sich auch um eine Anzeige des Portals Handy Handy handeln.
Doch unhängig davon, wird in dem offenen Brief an den AOK-Vorstand und die Redaktion des wdv-Verlags insbesondere die Kritik formuliert, dass durch den Zusammenhang von Mobilfunkwerbung und einer Gesundheitskasse der Eindruck entstünde, dass die Nutzung von Mobilfunktechnologie gesundheitlich unbedenklich sei. Somit würden nicht nur die möglichen Folgen von Mobilfunkstrahlung missachtet, sondern auch die Folgen für das solidarische Gesundheitssystem.
Und tatsächlich erscheint der Zusammenhang zwischen den gesundheitsfördernden Aufgaben einer Krankenkasse und mobilem Telefonieren mehr als fragwürdig, insbesondere vor dem Hintergrund widersprüchlicher Forschungsergebnisse, die eine deutliche Gesundheitsgefährdung nicht ausschließen.
Darüber hinaus ist die Wahl dieses Werbepartners für das Magazin einer Krankenkasse durchaus als unglücklich zu bezeichnen, da kein thematischer Zusammenhang besteht, der diese Auswahl stützen würde. Und es stellt sich die Frage, ob es tatsächlich keine anderen Produkte gibt, die im Rahmen eines Kundenmagazins beworben werden können.
Doch dieser Fehlgriff scheint nicht die Ausnahme zu sein, da auf der AOK-Homepage für die Region Bayern tatsächlich ein Handyvertrag mit AOK Sonderkonditionen auf Tarife und Vertrag angeboten wird.
Ob demnach der Wunsch des Verfassers sich erfüllen wird und die AOK demnächst kritische Aufklärung statt Werbung betreiben wird, bleibt abzuwarten.
Der Offene Brief kann auf Scribd nachgelesen werden: Link