Werden Mobilfunkmasten zur Einnahmequelle für Städte und Gemeinden? Eine Entwicklung, die Einwohner und Mobilfunk-Kritiker mit Sorge verfolgen. Doch in einigen NRW-Städten wird nach Informationen von DerWesten ernsthaft darüber nachgedacht.
Diese Überlegung hängt mit den Entwicklungen der letzten Monate zusammen, die zugunsten der Mobilfunkindustrie ausgefallen sind. Anfang des Jahres wurden Mobilfunkfrequenzen versteigert, wodurch es den Mobilfunkbetreibern in Deutschland jetzt möglich ist, das LTE-Netz (Long Term Evolution) weiter auszubauen.
Für den Nutznießer bedeutet das eine zehnmal schnellere Verbindung als mit DSL, ohne Kabel und bis in die hintersten Winkel Deutschlands. Ein „Evernet“ – wie es auf Welt Online heißt.
Für den Kritiker bedeutet das wiederum das Errichten von bis zu 80.000 neuen Masten.
Mit der möglichen Besteuerung ist zwar die Hoffung verbunden, dass aufgrund der Kosten für die Unternehmen weniger Masten errichtet werden könnten, aber es impliziert zugleich die Gefahr, dass die Chance erneut sinkt, den Bau von Mobilfunkmasten an sensiblen Punkten öffentlichkeitswirksam zu kritisieren und zu verhindern.
Ob es zu dieser Besteuerung wie in Österreich und Belgien kommt, ist jedoch aufgrund folgender Faktoren fraglich: der Netzausbau könne verlangsamt werden, die Breitbandpläne der Bundesregierung könnten nicht erfüllt werden und die Kosten würden an die Verbraucher weitergereicht werden.
Auffällig ist: Die Gesundheit und der erhebliche Einfluss auf das Stadtbild durch das Errichten von hunderten neuer Masten spielt in keiner Argumentation eine signifikante Rolle.