Die Meldung „Handys töten Bienen“ klingt zunächst so unwahrscheinlich wie „Mann beißt Hund“ – nur viel unspektakulärer. Jedoch verbirgt sich hinter dieser Schlagzeile ein gravierendes Problem. Denn der negative Einfluss moderner Kommunikation auf Bienenvölker gewinnt an Brisanz, weil die ökologische Bedeutung von Bienen beträchtlich ist. Bienen zählen weltweit zu den wichtigsten Bestäubern und tragen in erheblichem Maße zum Erhalt von Wild- und Kulturpflanzen und zu deren Erträgen bei. Kurzum: keine Bienen, keine Blütensamen und keine Frucht.
In den USA, Europa, dem Mittleren Osten und Japan starben in den vergangenen Jahren bis zu 85 Prozent der Bienenkolonien. Zwar sei dafür keine einzelne Ursache verantwortlich, jedoch trage auch der Mensch eine Teilschuld an diesem Bienensterben.
Neben natürlichen Ursachen wie Milben, Viren und Nahrungsmangel tragen bereits Faktoren wie Umwelteinflüsse und der Einsatz von Pestiziden zu einem erhöhten Bienensterben bei.
Jetzt haben Forscher der Punjab University in Indien eine weitere Ursache gefunden: Mobilfunkstrahlen.
Die Forscher bestrahlten einen Bienenstock mehrmals täglich mit zwei Handys. Mit gravierenden Folgen: Nach drei Monaten war das Bienenvolk deutlich kleiner, es produzierte keinen Honig mehr und legte eine geringere Anzahl von Eiern. Zudem kehrten die Bienenarbeiterinnen immer seltener zum Stock zurück. Offensichtlich beschädigen die Strahlen ihren Orientierungssinn.
Dabei handelt es sich um eine Entwicklung, die besorgniserregend ist, insbesondere in Hinblick auf die stetige Zunahme von Mobilfunkstrahlung in Zeiten wachsender mobiler Kommunikationsmöglichkeiten. Die Sorge sollte sich dabei nicht nur auf die Bienenpopulation oder auf kahle Bäume in der Nähe eines Mobilfunkmasts beschränken, sondern die sensible Reaktion der Natur auf solche Einflüsse sollte zugleich eine Warnung sein, dass sich hinter Mobilfunkstrahlung mehr Gefahren verbergen als zu diesem Zeitpunkt absehbar sind – vor allem für den menschlichen Organismus.