Herrlich: frei zugängliches Internet im ganzen Haus, im Büro, im Café, auf dem gesamtem Campus oder im Zug. Dank der WLAN-Technik haben wir uns insbesondere in den letzten Jahren daran gewöhnt, das Internet unabhängig von Ort und Zeit zu nutzen, obwohl die Bundesregierung 2007 die Vermeidung von WLAN empfohlen hat: „Die Bundesregierung empfiehlt allgemein, die persönliche Strahlenexposition durch hochfrequente elektromagnetische Felder so gering wie möglich zu halten, d. h. herkömmliche Kabelverbindungen zu bevorzugen, wenn auf den Einsatz von funkgestützten Lösungen verzichtet werden kann.“ Nichtsdestotrotz boomen Hot Spots, auch wenn sowohl gesundheitliche Risiken als auch Gefahren für den Datenschutz bleiben, wie jüngst der Fall Google aufzeigt.
Google schickt zurzeit weltweit Fahrzeuge durch die Straßen, mit denen die so genannten Street-View-Aufnahmen gemacht werden. Diese Wagen sind mit WLAN-Antennen ausgestattet, die auch Informationen zu Funk-Netzwerken erfassen. So wurden auf den Festplatten der Wagen nicht nur die Namen und die weltweit eindeutigen Kennungen, die so genannten MAC-Adressen, von WLAN-Netzen gespeichert, sondern auch Daten aus unverschlüsselten Funknetzwerken – Inhalte von E-Mails zum Beispiel oder von aufgerufenen Websites. Auch wenn Google dieses Vergehen nach einer Aussage des Hamburger Datenschutzbeauftragten eingestanden und als Versehen bezeichnet hat, wird dadurch eine Schwachstelle der WLAN-Technik deutlich markiert. In der Vergangenheit wurde ebenfalls darauf hingewiesen, dass auch schnurlose Telefone nicht abhörsicher sind.
Bezüglich WLAN sind noch weitere technische Nachteile zu beachten: Je mehr User sich einen Access-Point teilen, desto weiter wird auch die Übertragungsgeschwindigkeit aufgeteilt, das heißt, umso langsamer wird die Verbindung. Hinzu kommen die häufig deutlichen Differenzen zwischen der Netto- und der Bruttorate der Bandbreite.
Ein weiterer Nachteil kann sich dadurch ergeben, da WLAN Luftschnittstellen nutzt, auf die auch andere Geräte wie beispielsweise Funkfernbedienungen, funkgesteuerte Zentralverriegelungen oder Mikrowellen zurückgreifen. Dies kann zu Störungen und Ausfällen des Netzwerks führen. Darüber hinaus können Stahlträger, Metallverstrebungen oder extrem dicke Wände in Altbauten dazu führen, dass die Signale ihr Ziel nicht ordnungsgemäß erreichen.
Zu diesen technischen Nachteilen gesellt sich die Strahlenbelastung durch Wireless Lan, die durch unregelmäßig gepulste Signale verursacht wird. Wird in einem Raum eine WLAN-Übertragung genutzt, übersteigt die dadurch verursachte Feldstärke in diesem Raum meist die Feldstärke nahe gelegener Mobilfunk-Basisstationen.
Aus diesem Grund gilt auch hier das Minimierungsprinzip: die Vermeidung von unnötiger Strahlenbelastung bei allen Funkanwendungen:
- Bevorzugte Nutzung von LAN-Verbindungen
- Ausschalten des Access-Point bei Nichtnutzung. Der Access-Point sollte sich zudem in einem separaten Raum befinden.
- dLAN (PowerLAN) über das hausinterne Stromnetz nutzen.